sportens discipliner forside bull riding saddle bronc riding bareback riding steer wrestling wild horse race tie down roping break-away calf roping team roping rescue racing barrel race pole bending flag race

Disziplinen

Rodeo ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe verschiedener Disziplinen, wie z.B. auch Motorsport, und man verwendet sowohl Rinder wie auch eingerittene Pferde und Wildpferde (uneingerittene Pferde). Die Disziplinen sind in zwei Hauptgruppen eingeteilt: Rough Stock, wo man acht Sekunden auf einem Bullen oder einem Wildpferd reitet und eine Anzahl Punkte dafür bekommt, wie gut es einem gelingt (falls es gelingt), und Timed Events, wo es darum geht, in kürzester Zeit durchzuführen.

Wenn Sie die Links auf dem Pfosten anklicken, erscheint eine Beschreibung der verschiedenen Disziplinen.

Bull riding

Dies ist eine der amüsanteren Neben¬wirkungen des Y-Chromosoms und wurde vermutlich zum ersten Mal beobachtet, kurz nachdem die ersten Männer der Welt einen Bullen gesehen hatten.
Man legt ein besonderes Seil (Bull Rope) um die Brust des Bullen, ungefähr dort wo bei einem Reitpferd der Sattel¬gurt angelegt wird. An dem einem Ende des Seils ist eine kleine Schlinge, durch die man das andere Ende führt. Der Reiter hält an einem eingeflochtenen Handgriff in der Nähe dieser "Sammlung" und legt das durch die Schlinge geführte freie Ende so über den Handgriff, dass er beide in der Hand hält. Er führt dann entweder das freie Ende rund um die Hand (Full Wrap) oder er legt es in einer Schleife zurück (Butterfly), ehe er es nochmals fasst. In beiden Fällen hält er also drei "Schichten Seil" in der Hand, um einen besseren griff zu haben. Mit Butterfly hat man einen weniger stabilen und festen Griff als mit Full Wrap, dafür kann man sich besser schnell vom Seil lösen, was praktisch sein kann, wenn man abgebockt wird.
Dieser Teil des Bull Ropes wird, wie auch die Handschuh des Reiters, während des Vorbereitens mit Harz eingereibt, damit beide Teile zusammenkleben. Während der Reiter sich vor dem Start auf dem Bullen zurechtsetzt, reibt er seine Hand am Seil rauf und runter, während ein Helfer das freie Ende des Seils straff hält. Dies wird Rope Burn genannt und hat den Zweck, das Harz durch die Friktionswärme zu schmelzen, damit es besser klebt. Wenn der Reiter die zwei oder drei Schichten des Seils in der Hand hat, schlägt er oft mit der Faust darauf; dadurch gehen die Unebenheiten des Seils mit einander in Eingriff und bilden einen solideren "Handgriff" zum Anhalten.
Während des Ritts darf der Reiter sich nur mit der einen Hand an dem Seil festhalten; falls er mit der anderen Hand irgendeinen Teil von dem Bullen, sich selbst oder der Ausrüstung berührt, wird er disqualifiziert. Nachdem die Tür der Chute (Startbox) geöffnet wird und der Bulle in die Arena springt, muss der Reiter sich acht Sekunden auf seinem Rücken bleiben.
Der Gewinner ist der Reiter, der die meisten Punkte bekommt. Das theoretische Maximum ist 100 Punkte, von denen 50 dafür gegeben werden, wie tüchtig und energisch der Bulle versucht, den Reiter abzuwerfen, und die anderen 50 dafür, wie gut es dem Reiter gelingt, trotzdem auf dem Bullen zu bleiben – falls es ihm gelingt. Wenn nicht, bekommt er auf der Punkteliste die Note BO (bucked off) und keine Punkte. Bei den Weltmeisterschaften in den USA bekommen die besten typisch von ca. 85 bis ein paar und neunzig Punkte.
Es ist nicht nur um einen dramatischen Eindruck zu erwecken, dass einige Bullenreiter sowohl die beim Rough-Stock obligatorische Schutzweste wie auch einen Helm tragen. Sie reiten auf einem Tier, dass bis ca. eine Tonne wiegt (das Mindestgewicht ist 750 kg) und Kraft genug hat, um einen ganzen Meter hoch in die Luft zu springen, und während des Rittes und unmittelbar danach hat der Bulle nichts anderes im Kopf, als den Reiter zu zerquetschen. Bullenreiten zeichnet sich auch für fast die Hälfte aller Personenschäden und die allermeisten Todesfälle beim Rodeo.
Hier kommen die Bullfighters ins Bild: Sie sind teilweise wie Clowns angezogen und es kommt auch vor, dass sie in den Pausen zwischen zwei Disziplinen als Clowns auftreten. Deshalb werden sie manchmal auch Clowns genannt, was jedoch nicht korrekt ist: ihre wichtigste Aufgabe ist es, nachdem der Reiter auf der einen oder anderen Weise von dem Bullen runtergekommen ist, ihn davor zu schützen, von dem Bullen angegriffen zu werden. Zu diesem Zweck lenken sie die Aufmerksamkeit des Bullen von dem Reiter ab, indem sie sich selbst als Köder verwenden. Es sieht oft wie ein harmloses Spiel aus, aber wenn man gesehen hat, was so ein Tier Leuten antun kann und auch gern antut – und daran denkt, dass der Reiter nicht immer nach dem Ritt dazu im Stande ist, auf seinen Beinen zu gehen – versteht man, wie gefährlich und wichtig der Job der Bullfighter ist.

Stefan Haltiner auf Rodeo Americas Paintball bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wunsch)

Saddle bronc riding

In dieser Disziplin reitet man auf einem uneingerittenen Pferd mit einem speziellen Sattel, wo die Steigbügelriemen sehr kurz und weit vorne montiert sind. Um sich während des Ritts fest¬zuhalten, klemmt der Reiter mit den Oberschenkeln um den vorderen Teil des Sattels zusammen und er hält mit der einen Hand an einem Seil, das an dem Halfter des Pferdes befestigt ist. (Darum wäre ein Biss natürlich ausgeschlossen.) Das Seil ist an einem Stahlring auf der Unterseite des Halfters befestigt, dessen Nasenband 5-7 cm breit ist, damit der Druck auf eine größere Fläche verteilt wird.
In den letzten Jahren sieht man immer häufiger, dass das Seil nicht an dem Ring festgemacht ist. Wie Sie vielleicht auf dem Bild sehen können, ist das Seil in doppelter Länge und ist bloß durch den Ring geführt, ohne irgendwie festgemacht zu sein. Dies hat den Zweck, dass das Pferd, nachdem es den Reiter losgeworden ist, nicht einem abrupten Zug am Kopf ausgesetzt wird, falls es auf das Seil tritt; stattdessen wird das andere Ende des Seils einfach durch den Ring ausgezogen.
Während des Ritts darf der Reiter nur mit der einen Hand das Seil festhalten; falls er mit der anderen Hand irgendeinen Teil von dem Pferd, sich selbst oder der Ausrüstung berührt, wird er disqualifiziert und bekommt auf der Punkteliste die Note DQ und keine Punkte. Nachdem die Tür der Chute (Startbox) geöffnet wird und das Pferd in die Arena springt, muss der Reiter acht Sekunden auf dem Pferd bleiben.
Bei dem Start muss der Reiter seine Marks (Markierungen) machen: Wenn die Tür zur Arena geöffnet wird, muss er die Knie voll strecken und so halten, bis das Pferd nach dem ersten Sprung aus der Chute beide vorderen Hufe auf den Boden gesetzt hat. Sonst ist der Ritt nicht qualifiziert und er bekommt auf der Punkteliste die Note MM (missed marks) und keine Punkte.
Der Gewinner ist der Reiter, der die meisten Punkte bekommt. Das theoretische Maximum ist 100 Punkte, von denen 50 dafür gegeben werden, wie tüchtig und energisch das Pferd versucht, den Reiter abzuwerfen, und die anderen 50 dafür, wie gut es dem Reiter gelingt, auf dem Pferd zu bleiben – falls es ihm gelingt. Wenn nicht, bekommt er auf der Punkteliste die Note BO (bucked off: abgebockt) und keine Punkte. Bei den Weltmeisterschaften in den USA bekommen die besten typisch von ca. 85 bis ein paar und neunzig Punkte.

Hans-Hermann "Garfield" Büter auf Rodeo Americas Black Bart bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Bareback riding

In dieser Disziplin reitet man auf einem wilden (nicht eingerittenen) Pferd ohne Sattel. Der Reiter hält sich an dem Handgriff des Rigging fest, dessen Gurt dort um die Brust des Pferdes sitzt, wo bei Reitpferden der Sattelgurt sitzt.
Der Reiter darf sich nur mit der einen Hand an dem Rigging festhalten; wenn er mit der anderen Hand irgendeinen Teil von dem Pferd, sich selbst oder der Ausrüstung berührt, wird er disqualifiziert und bekommt auf der Punkteliste die Note DQ und keine Punkte. Nachdem die Tür der Chute (Startbox) geöffnet wird und das Pferd in die Arena springt, muss der Reiter acht Sekunden auf seinem Rücken bleiben.
Der Gewinner ist der Reiter, der die meisten Punkte bekommt. Das theoretische Maximum ist 100 Punkte, von denen 50 dafür gegeben werden, wie tüchtig und energisch das Pferd versucht, den Reiter abzuwerfen, und die anderen 50 dafür, wie gut es dem Reiter gelingt, auf dem Pferd zu bleiben – falls es ihm gelingt. Wenn nicht, bekommt er auf der Punkteliste die Note BO (bucked off: abgebockt) und keine Punkte. Bei den Weltmeisterschaften in den USA bekommen die besten typisch von ca. 85 bis ein paar und neunzig Punkte.
Bei Bareback Riding ist auch die Beinarbeit des Reiters wichtig:
Bei dem Start muss der Reiter seine Marks (Markierungen) machen: Wenn er die Hand in dem Rigging geschlossen und sich auf das Pferd zurechtsetzt hat, macht er die erste Markierung: Er platziert seine Füße auf den Rücken des Pferdes, unmittelbar vor dem Rigging, mit den Zähen nach innen. Sofort wenn die Tür zur Arena geöffnet wird und das Pferd anfängt, hinaus zu springen, macht der Reiter die zweite Markierung: Er streckt die Beine ganz vorwärts über die Schultern des Pferdes mit den Zähen nach außen; diese Stellung muss er halten, bis das Pferd nach dem ersten Sprung aus der Chute die vorderen Hufe auf den Boden gesetzt hat. Wenn ihm das nicht gelingt, ist der Ritt nicht qualifiziert und er bekommt auf der Punkteliste die Note MM (missed marks) und keine Punkte.
Während des übrigen Rittes muss er seine Füße im gleichen Rhythmus wie die Bewegungen des Pferdes auf dessen Schultern vorwärts und rückwärts bewegen. Darum verwendet man spezielle "Sporen" mit einem Rad (ca. 5 mm dick mit runder Kante), das nicht arretiert werden darf. Im Gegensatz zu anderen Reitsportarten prickelt man also nicht mit den Sporen das Pferd an die Flanken, damit es schneller läuft.
2007 ist es einigen Rodeogegnern gelungen, das Verwaltungsgericht Freiburg davon zu überzeugen, dass es in Deutschland verboten sein sollte, bei den Rough-Stock-Disziplinen Sporen zu verwenden. Ich sehe nicht, welchen Zweck das dienen soll: Für die Reiter ist es zwar unmittelbar kein Problem, ohne Sporen zu reiten, aber ich glaube kaum, dass es für die Pferde so viel weniger unangenehm ist, wenn wir unsere Stiefelabsätze auf ihren Schultern hin und her schrubben, anstatt mit ein paar Rädern zu rollen, dass gesetzlich gegen die Räder eingegriffen werden müsste.
Der Entschluss des Verwaltungsgerichtes basierte u.a. auf ein so genanntes Gutachten über Rodeoveranstaltungen des Tierärztlichen Vereins für Tierschutz e.V. Wegen des Umfanges des Gutachtens und der vielen Fehler darin wird es auf dieser Website auf einer separaten Seite behandelt.

Ihr ergebener auf Rodeo Americas Black Bart bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Steer wrestling

Die Teilnehmer in dieser Disziplin sind ein Ochse und zwei Reiter. Der Ochse läuft aus der mittleren von drei Chutes (Startboxen) und bekommt einen kleinen Vorsprung, ehe die Reiter aus ihren Chutes starten dürfen.
Der eine Reiter, Wrestler, reitet auf der linken Seite des Ochsens, springt von seinem galoppierenden Pferd ab und greift den Ochsen mit dem rechten Ellbogen um das rechte Horn von unten und mit der linken Hand an dem linken Horn von oben. Gleichzeitig schwingt er seine Beine nach vorn und setzt die Stiefelabsätze in den Boden. Dabei muss er den Ochsen dazu bringen, etwa eine viertel Umdrehung nach links zu drehen und sich auf die linke Seite zu legen, mit allen vier Beinen und dem Maul in der gleichen Richtung.
Der andere Reiter, Hazer, reitet auf der rechten Seite des Ochsens, parallel mit dem Wrestler, um zu sichern, dass der Ochse gerade aus läuft. Wie die Rinder in den anderen Disziplinen können die Ochsen nicht nur schnell laufen, sondern auch auf einem Groschen umkehren, und sie neigen dazu, gerade als man glaubt, zu wissen, wo man sie hat, die Richtung zu ändern.
In den USA verwendet man meistens mexikanische Corriente-Ochsen. Die Gewichtgrenzen sind min. 225 kg und max. 300 kg.
Auf dieser Seite des Atlantiks habe ich Steer Wrestling nicht gesehen.

Foto kommt spater

Wild horse race

In dieser Disziplin müssen drei Mann ein wildes Pferd festhalten und ihm einen Bareback-Rigging anlegen und dann muss einer von ihnen auf dem Pferd an den Richtern vorbei¬reiten.
Ideal, das heißt wenn das Pferd ihnen nicht entkommt und/oder sie schwerer verletzt, als dass sie weiter¬machen können, ist das Verfahren, dass jede Mannschaft das Pferd an einem am Halfter befestigten Seil hält, ehe es aus der Startbox ausgelassen wird. Wenn das Pferd raus ist, hält einer von ihnen, Anchor, es am Seil, und ein anderer, Mugger, versucht, das Pferd zu beruhigen, indem er um seinem Kopf hält. Der dritte, Rider, legt den Rigging an, steigt auf das Pferd und reitet an den Richtern vorbei. Dann muss er den Rigging vom Pferd abnehmen und einem der Beiden Richter, die, jeder an einer Seite der Arena, auf dem Zaun sitzen, überreichen.
Man konkurriert in zwei oder mehr Mannschaften und die Mannschaft, die zuerst fertig wird, hat gewonnen – falls eine Mannschaft binnen der 90 Sekunden, die man hat, durchführt, was bei weitem nicht immer der Fall ist.
Es sieht dramatisch aus, wenn alle acht Teilnehmer (bei zwei Mannschaften) in der Arena durch einander herumlaufen, und das ist es auch. Es ist aber mein klarer Eindruck, dass diejenigen Teilnehmer, die eine halbe bis dreiviertel Tonne wiegen und vier Hufe zum Treten haben, wesentlich brutaler gegen diejenigen, die nur um die 80 Kilo wiegen, sind als umgekehrt. Das deuten die Schadenstatistiken auch an.

Foto kommt spater

Tie-down roping

Diese Disziplin hat ihren Ursprung in der Arbeit des Cowboys, wo er Kälber für Brandmarken und/oder tierärztliche Untersuchung einfangen muss.
Das Kalb läuft aus seinem Chute (Startbox) und bekommt einen Vorsprung, ehe der Reiter aus seinem Chute starten darf. Er kreuzt die Spur des Kalbes, um sich dafür, das Seil um seinen Kopf zu werfen, in Position (sieben Uhr) zu bringen. Wenn das Pferd dann stoppt und das Kalb das Seil straff zieht, steigt der Reiter ab und läuft entlang dem Seil zu dem Kalb. Er greift es an der Schulter und der Hüfte, drückt es gegen seine Beine und legt es auf die Seite. Danach bindet er ihm das eine Vorderbein und beide Hinterbeine mit einem kleineren Seil, Pigging Rope, zusammen. Dann streckt er beide Hände hoch als Zeichen für den Zeitnehmer, der jetzt die Uhr stoppt. Zuletzt setzt sich der Reiter wieder auf das Pferd und löst das Seil zum Kalb.
Es ist wichtig, dass das Seil bei dem Wurf so auf das Kalb angelegt wird, dass sich das Kalb etwas zur Seite dreht, wenn es das Seil straff zieht. Wenn das Kalb rückwärts gezogen wird (wie wenn ein kleiner Hund, der an der Leine geführt wird, sich so sehr vorwärts drängt, dass seine Vorderbeine ein Stückchen über dem Boden hängen) und dabei umfällt, wird der Reiter disqualifiziert. Bei einigen Rodeos wird dafür auch eine Geldbuße verhängt.
Außerdem muss das Pferd stehen bleiben, bis der Reiter das Seil zum Kalb gelöst hat, so dass das Pferd nicht das Kalb über den Boden zieht. Auch hier hat der Reiter eine Disqualifikation über dem Kopf hängen.
Diese Disziplin habe ich auf dieser Seite des Atlantiks nicht gesehen.

Foto kommt spater

Break-away calf roping

Grob gesagt ist diese Disziplin bloß der erste Drittel von Tie-down Roping. Das Kalb läuft aus seinem Chute (Startbox) und bekommt einen Vorsprung, ehe der Reiter aus seinem Chute starten darf. Er kreuzt die Spur des Kalbes, um sich dafür, das Seil um seinen Kopf zu werfen, in Position (sieben Uhr) zu bringen.
Im Gegensatz zu Tie-down Roping ist das andere Ende des Seils nur mit einem dünnen Faden am Sattelhorn befestigt. Wenn der Reiter sein Pferd bremst und das Kalb das Seil straff zieht, bricht der Faden. An diesem Ende des Seils ist ein Tuch befestigt, damit der Zeitnehmer besser sehen kann, wann der Faden bricht.
Eine andere Lösung ist der Verwendung von einem so genannten Break-away Honda. Der Honda ist die kleine Schlinge am Ende des Seils, wodurch das Seil läuft, wenn man die große Schlinge macht und sie straff gezogen wird. Der Honda wird üblicherweise mit einem speziellen Knoten gebunden, aber hier ist er aus Kunststoff und Federstahl gemacht. Er bildet einen ovalen Ring, an dessen einen Seite das Seil befestigt ist. An der anderen Seite kann sich der Ring öffnen. Wenn das Kalb das Seil straff zieht, öffnet sich der Ring durch den Druck des Seils so sehr, dass das Seil durch die Öffnung herausschlüpft. Dadurch öffnet sich die große, um den Hals des Kalbes gelegte Schlinge und das Kalb kann frei weiterlaufen. Der Zeitnehmer stoppt die Uhr, wenn er den lauten Klick hört, mit dem sich die beiden 'Kiefer' des Hondas sofort wieder schließen.
Die Gewichtgrenzen für die Kälber sind die gleichen wie bei Tie-down Roping: min. 110 kg und max. 140 kg. Wenn das Kalb das Mindestgewicht erreicht hat, ist es teils körperlich und geistig robust genug um mitzumachen, teils in dem "Lümmelalter", wo es sowohl die Fähigkeit wie auch die Lust dazu hat ... wie so viele Jungtiere auf der Wiese zum Spaß hinter einander umher laufen.

Foto kommt spater

Team roping

Bei Team Roping müssen zwei Reiter mit ihren Seilen einen Ochsen fangen. Der Ochse läuft aus der mittleren von drei Chutes (Startboxen) und bekommt einen kleinen Vorsprung.
Der erste Reiter, Header, wirft sein Seil um den Kopf des Ochsens und bringt ihn so dazu, in einem Viertel¬kreis zu laufen. Der andere Reiter, Healer, wirft sein Seil um die Hinter¬beine des Ochsens (man muss das in der Zeitlupe sehen, um mitzubekommen, welche Geschick¬lich¬keit es fordert). Dadurch wird der Ochse gestoppt und dann platzieren sich die Reiter so, dass alle drei Tiere auf einer geraden Linie stehen, die Reiter mit Front gegeneinander. Das Team, das in kürzester Zeit durchführt, hat gewonnen.
Auch diese Disziplin hat ihren Ursprung in der Arbeit des Cowboys, wo man ein Tier einfangen und still halten muss, damit der Tierarzt es behandeln oder impfen kann.
Diese Disziplin habe ich auf dieser Seite des Atlantiks nicht gesehen.

Foto kommt spater

Rescue race

Stellen Sie sich mal das große Drama in einem Western vor: Während man eine Herde Vieh über die Prärie treibt, bricht ein Gewitter los und löst eine Stampede aus: Die Rinder geraten in Panik und laufen in allen Richtungen los. Nun muss man die Herde wieder unter Kontrolle bringen, ehe sie sich über 50 Quadratkilometer gleich¬mäßig verteilt. Dabei fällt plötzlich ein Cowboy von seinem Pferd ab und das Pferd läuft ohne ihn weiter. Jetzt muss ein Kollege ihn retten, ehe er von den Rindern niedergetrampelt wird.
Beim Rodeo wird diese Disziplin aus praktischen Gründen ohne Rinderherde und Gewitter durchgeführt. Auch der Absturz wird meistens ausgelassen. Der eine Teilnehmer geht zu Fuß in die Arena und stellt sich hinter eine Abstandsmarkierung. Der andere Teilnehmer reitet dann vom anderen Ende der Arena zu dem Kollegen und macht um ihn eine U-Drehung. Während der Drehung springt der Kollege hinter den Reiter auf das Pferd und dann reiten sie "in Sicherheit" in das Ende, von wo der Reiter gestartet ist.
Das Team, das in kürzester Zeit durchführt, hat gewonnen.

Jana und Franz Waldenberger auf Janas Pferd Bissy bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Barrel race

Bei Barrel Race reitet man eine kleeblattförmige Route um drei Tonnen, die in der Arena stehen: eine mitten an jeder langen Seite und eine mitten im fernen Ende. Die Reiter können frei wählen, ob sie mit der rechten oder linken Tonne anfangen wollen, solange die Route kleeblattförmig ist: erst eine Schleife in der einen Richtung um die Tonne in der einen Seite (so dass man seine Spur kreuzt), dann eine Schleife in der anderen Richtung um die Tonne in der anderen Seite, und zuletzt eine Schleife in der gleichen Richtung wie um Tonne Nr. 2 um die Tonne am fernen Ende. Und dann so schnell wie möglich wieder nach Hause.
In den USA ist es üblich, außerhalb der Arena einen Anlauf zu nehmen, in vollem Tempo in die Arena zu reiten und zum Schluss auch mit vollem Tempo aus der Arena zu reiten. In Deutschland startet und endet man meistens mit einer 180-Grad-Wendung in der Arena.
Es geht nicht bloß darum, wer die Route am schnellsten durchreitet, sondern für wen die kürzeste Zeit registriert wird: Falls eine Tonne angestoßen wird und dabei umfällt, werden fünf Sekunden (pro Tonne) zu der gemessenen Zeit gelegt, was dafür ausreicht, dass die anderen das ganze Preisgeld nach Hause bringen.
In den USA wird diese Disziplin normalerweise nur von Frauen geritten, in Deutschland oft von beiden Geschlechtern.

Maren-Samantha Schulz auf ihrem Pferd Chileno bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Pole bending

Bei Pole Bending steht eine Reihe Pfähle auf der längsgehenden Mittellinie der Arena. Die Reiter reiten (nach einem kurzen Anlauf) erst entlang der einen Seite der Reihe, kehren um den letzten Pfahl um und reiten dann im Slalom durch die Pfähle zurück. Dann kehren sie wieder um und reiten im Slalom durch die Pfähle. Nach der letzten Wendung reiten sie zurück entlang der anderen Seite der Reihe.
In den USA ist es üblich, außerhalb der Arena einen Anlauf zu nehmen, in vollem Tempo in die Arena zu reiten und zum Schluss auch mit vollem Tempo aus der Arena zu reiten. Auf dieser Seite des Atlantiks startet und endet man meistens mit einer 180-Grad-Wendung in der Arena.
Es geht nicht bloß darum, wer die Route am schnellsten durchreitet, sondern für wen die kürzeste Zeit registriert wird: Wenn ein Pfahl angestoßen wird und dabei umfällt, werden fünf Sekunden (pro Pfahl) zu der gemessenen Zeit gelegt, was dafür ausreicht, dass die anderen das ganze Preisgeld nach Hause bringen.
In den USA wird diese Disziplin normalerweise nur von Frauen geritten. In Deutschland wird sie oft von beiden Geschlechtern geritten.

Maren-Samantha Schulz auf ihrem Pferd Chileno bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Flag race

Bei dieser Disziplin stehen vier Tonnen in einem Viereck in der Arena und auf jeder Tonne steht ein Eimer mit Sand. In dem ersten und dritten Eimer steht ein Stäbchen mit einer Flagge. Man reitet eine Runde um das Viereck. Unterwegs schnappt man im Vorbeireiten die Flagge auf Tonne 1 und setzt sie in den Eimer auf Tonne 2, und schnappt die Flagge auf Tonne 3 und setzt sie in den Eimer auf Tonne 4.
In den USA ist es üblich, außerhalb der Arena einen Anlauf zu nehmen, in vollem Tempo in die Arena zu reiten und zum Schluss auch mit vollem Tempo aus der Arena zu reiten. Auf dieser Seite des Atlantiks startet und endet man meistens mit einer 180-Grad-Wendung in der Arena.
Es geht nicht bloß darum, wer die Route am schnellsten durchreitet, sondern für wen die kürzeste Zeit registriert wird: Bei einigen Rodeos kostet es fünf Strafsekunden, eine Flagge zu missen (entweder wenn es nicht gelingt, die Flagge auf der ersten oder dritten Tonne zu schnappen, oder wenn es nicht gelingt, sie in den Eimer auf der zweiten oder vierten Tonne zu pflanzen), bei anderen scheidet man aus dem Wettbewerb aus. In beiden Fällen ist der Gewinner der Reiter, für den die kürzeste Zeit registriert wird.
In den USA wird diese Disziplin normalerweise nur von Frauen geritten. In Deutschland wird sie oft von beiden Geschlechtern geritten.

Maren-Samantha Schulz auf ihrem Pferd Chileno bei dem Rodeo in Friesoythe, Pfingsten 2012 (Foto: Heiko Wünsch)

Post race

Einige Leute meinen, dass diese Disziplin keine "richtige" Rodeodisziplin ist, und ich habe sie auch nicht bei allen Rodeos, die ich besucht habe, gesehen. Dennoch finde ich es vertretbar, sie hier mitzunehmen.
An einem Ende der Arena steht ein Pfahl oder eine Tonne mit einem amerikanischen Briefkasten, in dem ein Brief liegt, den der Reiter abholen muss. Vor dem Briefkasten liegen auf dem Boden drei oder fünf Bretter in einem U, dessen Öffnung von dem Briefkasten weg zeigt, oder vier Bretter in einem Viereck.
Der Reiter startet am anderen Ende der Arena und reitet zwischen die Bretter hinein. Hier hält er an und steigt vom Pferd ab. Bei einigen Rodeos geht (nicht läuft) er einmal um das Pferd herum, ehe er zum Briefkasten geht und den Brief herausnimmt. Er steigt dann auf das Pferd und reitet mit dem Brief in der Tasche zurück.
Es hört sich nicht besonders dramatisch an und das ist es auch nicht. Das Schwierige ist, das Pferd dazu zu bringen, zwischen den Brettern stehen zu bleiben, während man den Brief holt. Bei dem Rodeo in Friesoythe im Pfingsten 2012, gelang das z. B. Jana Waldenberger und ihrem Pferd Bissy (Foto links), deren Zeit auch nicht schlecht war, aber in vielen Fällen wird die letzte Phase dieser Disziplin wie auf dem Foto rechts durchgeführt.
Aber ein Wettbewerb, wo es darum geht, für wen die kürzeste Zeit registriert wird, ist es ja und wenigsten wird das Publikum gut unterhalten.

Foto: Heiko Wünsch

Foto: Heiko Wünsch